…Alltag ist durchaus noch üblich. Ob nun der „Eintopf“, das flott gemeinte „die Mädels“ oder das peinliche „Lachen bis zur…“. Sprache ist ein sehr filigranes und diffiziles Konstrukt und ich bin immer wieder bei mir überrascht, wie tief manche Redewendungen, Floskeln, Wörter verankert sind. Auch wenn ich glaube, mich durchaus reflektiert auszudrücken. Trotzdem, manches weiß man einfach nicht oder man ist zu nachlässig. Da darf man auch gerne mal darauf hingewiesen werden, dass man dies oder das so nicht mehr „sagt“. Dass Herrn Hö… jetzt in Halle der Prozess gemacht wird, ist gut so. Zwar ist es ein schmaler Grat zwischen der umgangssprachlichen Verwendung belasteter Worte und Begrifflichkeiten und dem Straftatbestand der Volksverhetzung. Aber gerade in diesem Fall kann man von einem bewussten Verwendung in einem üblen historischen Kontext ausgehen, was dann ja mit der Freiheit der Rede nun wohl gar nichts mehr zu tun hat. Also nichts da mit dem „so hab ich das nicht gemeint“ oder „wusste ich nicht“. Und auch das „ich sag ja nichts, ich mein´ ja nur“ gilt nicht. Alles übel. Ich bin zwar kein NZZ-Leser, aber dieser Beitrag (dem Link hier folgend) macht die Gratwanderung ziemlich deutlich. Unsere eigene Sprache auf den Prüfstand zu stellen und immer wieder einmal zu reflektieren, kann auch nicht schaden. Die meisten der Leser hier haben schon eine stattliche Zahl an Jahren auf dem Buckel, in denen sich so manche Werte und auch Sprache gewandelt haben. Man will ja nicht zu den ewig Gestrigen gehören.