Flowers forever – to see or…

…or not to see? Auf alle Fälle „to see“. Denn es ist ein toll präsentiertes, sehr facettenreiches, emotionales und dekoratives Erlebnis. Ein Erlebnis, das man sich mit Hunderten von anderen Betrachtern teilt, die den Raum in ein tropisches Gewächshaus verwandeln, atemgeschwängert und sichtversperrt. Montag Morgen 10.15 ging es noch, um 11.00 war der Spaß mehr als getrübt. Wer gerne bis zur Theatinerkirche Schlange steht, kommt am Feiertag und Wochenende. Aber es gibt ja andre Optionen. Und es gibt dann doch einige sehr anreizende Objekte – nicht nur die oben von mir gespiegelte und gedoppelte Installation, sondern z.B. den Buddha mit dem Blumenkopf, die indische halbgöttliche Yakshi unter einem Bodhibaum, die Blumenblühuhr oder Kaulbachs wohl einvernehmliche Defloration, die „Entblütung“ der auf Rosen gebetteten (Haarkranz) Geliebten durch Walther von der Vogelweide…

Bei all dem starken Andrang und dem überbordenden floralen Interesse darf man hoffen, dass die Konzentration der Besucher sich nicht nur auf das rein intellektuelle Vergnügen beschränkt, sondern dass man sich auch in der Realität des Alltag um Blumen und Natur sorgt. Denn angesichts des fortschreitenden Klimawandels wäre das durchaus ein Thema. Eben „flowers forever“…

Eine meiner „flowers forever“ direkt vor der Haustür

Dass man keine Blumen, sind sie auch noch so trocken, einfach entsorgen sollte, zeigt der letzte Raum. Also doch unbedingt „to see“…

Einmal im Leben…

…langt vermutlich nicht, um Nepal, den Himalaya und den Buddhismus zu verstehen. Aber es ist zumindest ein Anfang und vielleicht starten wir ja 2024 mit den Entdeckertouren wieder einmal in Richtung Kathmandu. Immer spannend, immer faszinierend, immer gut…

Verknüpfte Traumata statt…

…filigraner Muster – Kriegsmotive statt Blumenranken.Teppich-Sammlung im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg. 24.2.2023, der Jahrestag für ein trauriges, sehr bitteres, vergangenes Jahr.

Zanskar III: Da schlendert…

…man durch die Ausstellung der Abschlussklassen an der Akademie und steht dann mitten in Zanskar. Ein junger Künstler aus Südkorea, ein kurzes Gespräch über den Winter bei -35 Grad und die gemeinsame Liebe zum westlichen Himalaya. Unverhofft. Vielleicht etwa neoromantisch, aber so ist es einfach. Zanskar, Ladakh, Nubra, Changtang…

mehr unter www.jayhyung.com

Etel Adnan – Arabisch malen – Kunstbau…

… Meine Identität bestand in dem Wunsch, nicht von den Arabischen Dichter*innen abgelehnt zu werden.* Etel Adnan wächst in Beirut zu einer Zeit auf, als der Libanon unter französischer Herrschaft steht. In der Schule ist es verboten, Arabisch zu sprechen. Auch Adnans Mutter spricht kein Arabisch. Fast ihr gesamtes Erwachsenenleben verbringt Etel Adnan in den Vereinigten Staaten oder in Frankreich. Dennoch ist sie eine wichtige Vertreterin der arabischen Welt. Ihr Vater träumte von einer großen arabischen Unabhängigkeitsbewegung und auch Adnan selbst engagiert sich, vor allem in ihren Texten, für mehr politische Freiheit in ihrer Herkunftsregion – vom Algerienkrieg in den 1950er-Jahren, über die Anfänge des Libanesischen Bürgerkriegs bis hin zur Veröffentlichung von „Arabische Apokalypse“ (1980) und „Jenin“ (2004). Ich musste nicht mehr auf Französisch schreiben, ich malte einfach auf Arabisch, schreibt sie später über ihre persönliche Befreiung von der französischen Sprache und ihre Hinwendung zur Malerei. Die arabische Literatur liefert Adnan vielfältige Anregungen, vor allem durch Dichter wie Badr Shakir al-Sayyab und Mahmud Darwisch. Aber sie wird auch selbst Teil der arabischen Literaturszene. Ihre Gedichte erscheinen ab den 1950er-Jahren in arabischer Übersetzung in der von Yusuf al-Khal herausgegebenen Literaturzeitschrift „Shi’ir“. Da ich nicht in Arabisch schreibe, sagen viele arabische Dichter*innen: ,Etel ist keine von uns, sie schreibt nicht in Arabisch: Das war immer sehr schmerzhaft für mich. Aber Yusuf hat mich in die arabische Poesie einbezogen. Ohne überhaupt eine Zeile vorher gelesen zu haben. Das veränderte mein Leben…