Baltic spring – Riga rigoros…

… ein anderer Frühlingsauftakt. Statt Bergen Ostsee, statt Biergarten feine Cuisine, statt Barock Jugendstil. Riga hat was. Definitiv. Und das macht einfach Lust auf mehr Meer und mehr Baltikum. Knapp 25 Km von Riga entfernt, lockt an diesem wunderbaren Frühlingstag der schier unendlich lange Strand von Jurmula. Kann man drei Mal die Stunde einfach mit dem Zug hinfahren, kostet 1,40 €, für die Rückfahrt gibt es Ermäßigung. Wäre doch eine MVV-Idee. Die ersten Strandbars jedenfalls haben schon offen, die Sonne scheint…

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Nach all den mittelalterlichen Gildehäusern und Kirchen bringt der Turm der Wissenschaft etwas Abwechslung ins Stadtbild. Auf dem Weg dorthin kommt man über den Zentralmarkt, den wichtigsten Lebensmittelmarkt für Riga. Da kann sich der Viktualienmarkt fast verstecken. Die Auswahl ist riesig – die sind esHallen auch.

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Jugendstil muss sein in Riga. Inzwischen wurden viele der Jugendstilfassaden renoviert. Es ist aber immer noch eine spannende Mischung aus perfektem Styling und postrussischem Charme. Vor allem, wenn man in den ein oder anderen Hinterhof blickt.

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Riga rigoros, so könnte man also durchaus die beiden Tage übertiteln. Denn Überraschungen warten an jeder Ecke in der Ostseestadt. Während die meisten der Besucher sich auf die alte Hansestadt stürzen, mittelaterliches Gemäuer suchen oder dem schnellen Essen mit kräftigem nordischen Bier fröhnen, war der Fokus dieser Entdeckertour eigentlich bei den schönen und empfindsamen Freuden. Wie schon in Estland ist die Küche hier im Norden famos, die Weine ausgezeichnet, die Restaurants charmant, die Preise angemessen bis günstig. Etwas abwechslungsreicher, kreativer, kombinierter und facettenreicher, besser abgestimmt und netter präsentiert als im Tuttoitaliano-München. Auch der Kaffe stimmt, man trinkt Arabica. Rundherum also alles bestens und so kann ich mich freuen, wenn ich in zwei Wochen wieder vor Ort bin. Meine „bucket-list“ steht schon.
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Tellerkunst vom Feinsten, sowohl kulinarisch als auch optisch bietet das Restaurant 3 Köche „3 pavaru“. Wer junge Köche einmal entspannt und wirklich lässig und wirklich fein kochen sehen und genießen will, ist hier am richtigen Ort. Das „Tellergemälde“ wird auf dem Platzset kreiert, das Brot wird zum „Pinsel“.

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Für mich die beste aller guten. Schokolade wird in Lettland groß geschrieben. überhaupt alles, was mit Konditorei, Kuchen, Keksen,Schokolade und Pralinen zu tun hat. Ich habe bei der Spurensuche zwei herausragende Orte der Versuchung entdckt. Das Rienzi liegt gegenüber dem Kempinski-Hotel, also die perfekte Lage für Rigas beste Konfiserie. Trüffel vom Feinsten. Und im Rigensis gibt es Kuchen und Gebäck, zbereitet von drei älteren Damen, die per se schon köstlichste Qualität versprechen.

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Pelmeny sind aeinfach klasse. Ob mit Fleisch oder Spinat, in der Suppe, gebraten, mit Sauerrahm oder scharfer Soße. In de Altstadt gibt es eine Fastfoodkneipe Pelmey. Klar, dass man hier zwischendurch einmal einen kurzen Stopp einlegen muss. Für 3 Euro gibt’s ausgezeichnete Pelmeny satt. Erinnern etwas an kleine Maultaschen oder Ravioli. Beide, die Schwaben und die Italiener, haben die köstliche und dabei so sparsame und kostenschonende Kneipe noch nicht entdeckt.

IMG_6823Und wer unbedingt abtauchen will in die mittelalterliche Stadt, dem bietet diese Kneipe das wahrscheinlich richtige Ambiente. Finsterer geht kaum, da sollte man schon mindestens ein paar Bier genossen haben.

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