Wenn der Wagen so richtig drinn´ steckt im…

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…Dreck, dann gibt es so einiges zu tun, damit man ihn wieder aus dem Schlamassel bekommt. Oft schaut das leichter aus, als es dann tatsächlich ist. In fast 40 Jahren rund um den Globus hab ich da so meine Erfahrungen sammeln können. Eine davon ist, egal ob in der Wüste oder im Dschungel, dass der Fahrer es oft viel besser weiß als ich. Er benötigt zwar meine Hilfe und Unterstützung, aber viele wohlgemeinte Ratschläge entpuppen sich dann nicht selten zwar als wohlklingend, aber nur bedingt zielführend. Natürlich ist es notwendig, dass ich  meinen Kommentar abgeben kann und es ist auch schön, wenn wir dann Sandbleche dabei haben oder eine Seilwinde. Hat aber nicht jeder und kann sich nicht jeder leisten. Und im Dschungel mit dem Ochsenwagen helfen Sandbleche auch nichts. Aber für einen normalen Wüstensohn langt es oftmals, einfach nur die Luft aus dem Reifen abzulassen. Man kann den Reifen ja später wieder aufpumpen. Für den Bauern genügt es manchmal, seinem Ochsen etwas Zeit zum Verschnaufen zu geben. Im Dschungel ticken die Uhren sowieso etwas langsamer. Und für mich genügt es, einfach Ruhe zu bewahren, mit anzupacken und etwas weniger zu schwätzen.
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Eine andere Erfahrung aus fast 40 Jahren „followtheguide“ ist, dass es in solchen Situationen immer wieder die gleichen Stereotypen gibt. Es gibt viele, die einfach nur zuschauen und ein paar wenige, die anpacken. Es gibt diejenigen, die reden und es gibt die, für die es vollkommen ok ist, im Wagen sitzenzubleiben. Schließlich haben sie ja bezahlt.
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Am Abend, wenn der Karren aus dem Dreck gefahren ist, kommt dann die große Stunde der…ich nenne sie mal die „Müsstekönntesolltehätte“-Menschen. Tja, dann muss man sich das halt eben mal anhören, aber so wirklich was drauf hatten sie es in der Krisensituation nicht. Wie auch. Aber da muss man so wie heute manchmal eben Geduld bewahren und…
…übrigens, Bild eins und drei stammen aus dem Jemen. Die haben nicht nur Corona, sondern auch Cholera und Krieg und…und…und…noch viel mehr!