Ist das Schiff halbleer …

…oder halbvoll? Gerettet oder am Untergehen? Verlassen und dem Untergang geweiht? Es ist ein tolles Boot, handwerklich und ästhetisch ein Schmuckstück, etwas ganz besonderes. Nicht neumodisch und hip, sondern gediegen würdig, kunstfertig und kunstvoll. Auch wenn es gerade voll Wasser gelaufen ist, der Besitzer ist sicherlich stolz auf sein Schiff und für ihn ist es überhaupt keine Frage, was mit dem Boot passiert. Hand anlegen, zupacken, fit machen und dann wieder raus damit aufs (und nicht unters) Wasser. Ein symbolträchtiges Luxusproblem im gesellschaftlich und wirtschaftlich satten Norden. In vielen anderen Ländern würden die Menschen beim Anblick eines solchen Bootes in Tränen ausbrechen. Nicht weil sie gerne so ein Boot hätten oder gar weil das Boot dahin ist, sondern weil wahrscheinlich einige Freunde oder Verwandte darin zusammengepfercht waren und irgendwo zwischen Süd und Nord damit Schiffbruch erlitten hatten. Ob sich diese Leute auch wirklich Gedanken machen konnten, ob sie nun Tangueray, Bombay Saphire oder Hendricks für ihren Gin Tonic wählen, oder sich gar zwischen AstraZeneca, Biontech oder Moderna entscheiden müssen? Wohl eher nicht. So langsam wird´s schon ziemlich unangenehm gesättigt in unseren Breitengraden. Aber vielleicht will mir ja das Universum ein Zeichen geben, denn es ist die Aufnahme 7777 auf meinem Handy. Man weiß ja nie, wo die Erleuchtung lauert.