Ein Netz von Wegen…

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www.entdeckertouren.com/67245           7. – 14.4.2018 ab Lissabon
Die Rota Vicentina ist ein Weitwanderweg und vielleicht einer der stimmungsvollsten Trails in Europa überhaupt. Nicht umsonst wurde er unter die zehn besten Trails weltweit gewählt. Entlang der sanft ansteigenden Steilküste führt er von Santiago do Cacém zum südwestlichsten Punkt Europas zum legendären und markanten Leuchtturm am Cabo Sao Vicente. Ein Küstenwanderweg, der auch die kleinen Ortschaften und Dörfer im Inland verbindet. Der Südwesten ist die am dünnsten besiedelte Region des oft menschenleeren Portugals. Manchmal sind es weniger als hundert Einwohner und nur wenige Orte liegen wie Zambujeira direkt am Meer. Zwar sind die Trails gut markiert, aber Hotels und Pensionen sind eben im Landesinneren. Wanderlogistik und Versorgung erfordern dann ein gewisses Fingerspitzengefühl, Gepäcktransfer und ein eigener Wanderbus erhöhen den Wanderkomfort.  Die aussichtsreichsten Etappen des insgesamt 450 Kilometer langen Wandernetzes sind zwischen Zambujeira do Mar und Cabo Sao Vicente. Sie führen durch die menschenleere Küste des Naturparks Südwest-Alentejo und Costa Vicentina, des Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Hier erstreckt sich an der Atlantikküste über eine Länge von 80 km und einer Fläche von 75.000 ha ein wahrhaft einzigartiges Naturparadies. Steilküste, donnernder Atlantik, sandige Buchten und die menschenleere Einsamkeit eines Naturparks, der besonders im Frühling mit üppigster Blütenpracht auftrumpft.
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Im Landesinneren
Die Küste ist und bleibt auf dem Weg gen Süden das große, faszinierende Schauspiel. Aber immer wieder zwingt uns der Weg ins Landesinnere. Orte wie Odeceixe und Aljezur haben bis heute den ländlichen Charme bewahrt. Zumindest in den Wintermonaten und im Frühling. Das alte Stadtbild ist erhalten, auch wenn in den Sommermonaten die meisten Häuser als Ferienwohnungen vermietet werden. Verschlafen präsentiert sich der alte Dorfkern von Odeceixe am mäandrierenden Flusslauf des Ribeira de Seixe. Statt mit Landwirtschaft verdient man sein Geld inzwischen mit Tourismus – aber eben nur im Sommer. Den Rest der Tage träumt der Ort seinen Dornröschenschlaf und bietet Besuchern und Wanderern Entschleunigung pur. Restaurants und Bars haben erfreulicherweise geöffnet. Auch Aljezur glänzt durch unaufgeregtes und entspanntes Ambiente. Überragt von einem maurischen Kastell kann man sich heute kaum vorstellen, dass Aljezur (aus dem Arabischen Al Jazira=die Insel) einstmals eine landwirtschaftliche Handelsoase war. Die Sarazenen errichteten sogar ein Kastell und einen ins Landesinnere verlegten Flusshafen. Die wirtschaftliche Versorgung der Region übernimmt heute ein Supermarkt. Der einzige im Umkreis von etwa 30 Kilometern.
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