01 Nepal – Bhutan. Der König Bhupatindra Malla,…

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…Herrscher von Bhaktapur und absoluter Schöngeist, sitzt auf seinem Thron und faltet seine Hände vor der Brust zum Gruß und zur Ehrerbietung. Der Gruß Namaste wird vielleicht manchmal etwas schwülstig mit „Ich grüße das Göttliche in Dir“ wiedergegeben. Nun gut, das soll nicht das Thema sein, sondern die Art und Weise des Grußes und unsere momentane Lage. In Nepal, dem Himalaya und in Asien war man immer schon darauf bedacht, etwas Distanz zu bewahren. Man gibt sich nicht die Hand oder High Five, man busselt sich nicht links und rechts ab oder streichelt jemanden über den Kopf, sondern man zeigte Achtung und ehrfurchtsvollen Abstand. Das ist bis heute so. Man faltet dabei die Hände in etwa auf Brusthöhe, wahrt den Mindestabstand von mindestens einem Meter und man bläst dem Gegenüber nicht ins Gesicht, sondern neigt langsam den Kopf. Die Ausprägungen sind von Land zu Land verschieden, den größten Abstand hält man in Südostasien, z.B. in Laos. Hier weicht der Gegenüber automatisch einen Schritt zurück, wenn der Mindestabstand nicht gewahrt wird. Das ganze Procedere ist natürlich zum einen eine äußerst höfliche und stilvolle Art der Begrüßung, zum anderen aber auch ein äußerst wirksamer Schutz. In den Ländern Asiens, die von so vielen verheerenden Plagen und Krankheiten heimgesucht wurden, wusste man sich zu schützen. Ein Desinfektionsmittel für die Hände (gekauft oder geklaut) gibt es nicht. Asiatische Höflichkeit und Distanz sind aber absolut Corona-tauglich und wir könnten das ja schon einmal ein bisserl üben. Auf alle Fälle ist es besser und lässiger, als sich mit dem Fuß oder dem Ellenbogen anzustoßen. In diesem Sinne. „Namaste!“
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Heute wäre mein Flug nach Nepal und Bhutan gegangen, zwei Tage später wäre meine Entdeckertouren-Gruppe der friends & neighbours gekommen. Ist nicht, klar. Hoffentlich klappt es im Herbst, denn alle haben der Terminverschiebung zugestimmt. In diesen chaotischen und für Reiseveranstalter absolut desaströsen Tagen ein großer Lichtblick. Ich werde deswegen in den nächsten Tagen immer wieder auch eine kleine Nachdenklichkeit aus dem Himalaya bringen. Das soll nichts vorwegnehmen, nichts kompensieren, sondern einfach nur ein bisserl einstimmen und manchmal auch zum Nachdenken anregen.