Ob man mit Ruhe und Bedacht in…

…diesen Tagen auf die kommenden Monate blicken kann, das liegt auch viel bei einem selbst. In diesen ersten frischeren Tagen, in denen wir schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf den wahrscheinlich nebligen, kalt-feuchten Winter bekommen, blicken viele von uns doch recht sorgenvoll in die Zukunft. Steigende Fallzahlen, wirre Dispute, das ständige Hin und Her von Regeln und Verordnungen, die innere Müdigkeit, dies alles und so manches mehr trägt dazu bei, dass wir uns alle so langsam nicht nur eingeschränkt, sondern auch ausgelaugt fühlen.

Was also tun, um unser Gleichgewicht zu bewahren? Diese Frage muss jeder für sich entscheiden, auch wenn seine persönliche Entscheidung durchaus mit den Interessen anderer kollidieren kann. So sind nun einmal gesellschaftliche Systeme, besonders unseres. Persönliche Freiheit und gesellschaftliches Interesse sind keine sich ausschließenden Gegensätze, sondern ein Moment unseres demokratischen Alltags. Und wie bei + und – oder Yin und Yang, schwarz und weiß oder heiß und kalt, zählt nicht der einzelne Pol, sondern das gesamte Gemenge. Denn was absolut heiß ist, ist gleichzeitig auch wenig kalt. Das gilt auch für die in den letzten Monaten immer wieder in den Fokus gerückten Grundrechte. Zu den für uns allen so wichtigen und schützenden Grundrechten zählen auch die für alle nötigen Grundpflichten. Ruhe und Bedacht gehören für mich dazu. Wer am lautesten ruft, hat automatisch nicht am meisten Recht. Und so tut es ganz gut, in diesem wenig erfreulichen Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate einmal eine Stimme zu lesen, die sich auf ganz einfache und undogmatische Weise mit der momentanen Situation und den kommenden Wochen auseinandersetzt. Nicht laut, nicht polemisch, sondern nüchtern und sachlich, denn es hilft wenig, immer nur zu jammern. Die Zeit, den Beitrag von Isabella Eckerle in der „Zeit“ zu lesen, sollten wir uns nehmen. „Den Winter noch“ – mag sein, dass es nur noch der Winter ist, mag sein, dass sich die Dinge gänzlich anders entwickeln. Tut nichts zur Sache, denn jetzt stehen die kommenden Monate an, und die wollen wir alle nicht nur gesund, sondern auch froh überstehen. Also raus mit euch an die frische Luft!

https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/zweite-welle-coronavirus-alltag-treffen-weihnachten-feiern-verhalten