Ohne Worte: Suomenlinna…

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…bei -16 Grad Wohlfühltemperatur – und das meine ich ernst. Eigentlich hätte ich heute eine kleine Liste gehabt mit sehr eindrucksvollen Erlebnissen. Die Bibliotheken kommen noch, die Galerie Amos Rex ebenfalls, aber der Ausflug auf die Insel war so beeindruckend, das heute einfach nur Insel Thema sein soll…

…ach ja – was sind nochmal Karjalanpiiraka?

Es sind einfach Karelische Piroggen und wie man sieht, scheinen sie zu schmecken. Dünn ausgewalzter Teig aus Roggenmehl und Wasser, gefüllt mit Milchreis. Und der Trick bei der Sache, dass es oben so schön braun wird, ist Eibutter. Also dann, rann an die Piroggen. Wer keinen Milchreis mag, was in diesem Falle eher schlecht ist, kann auch Kartoffeln, Rentierfleisch oder Fisch wählen. Aber bleiben wir lieber vegetarisch, denn die Stadtverwaltung von Helsinki hat angeordnet, dass es aus klimatechnischen Gründen in den Kantinen, bei Empfängen und öffentliche Anlässen nur noch vegetarische Gerichte gibt. Milchreis ist fein…

Der Landeanflug bei -16 Grad…

…scheint weniger kompliziert zu sein als die S-Bahnfahrt zum Flughafen. Aber das sind wir in München ja gewöhnt. Trotzdem sind fast 40 Minuten Verspätung eine reife Leistung. Aber gut, hier herrscht, wie man sieht klirrende Kälte und weite Teile der Küste sind zugefroren. Ein schönes Bild von oben mit den vielen kleinen, unbewohnten Inselchen. Und erstaunlicherweise klappte die Landung perfekt, die Tür ging auf und waren nicht zugefroren, was bei unserer S-Bahn bei -2 oder -3 Grad ja schon öfter der Fall war. Überhaupt, muss ich schreiben, war das mit dem Fliegen ziemlich ok. Ohne Impfpass oder Attest keine Boardingcard und bei der Einreise im Green Chanel wurde selektiv noch einmal geprüft, selbst bei den Geimpften. Irgendwie entspannter als im Zug, ehrlich gesagt…

Die Fahrt mit der Bahn in die Stadt auch kein Thema. Nur der etwas brutalistische Weg vom Flughafen über dies Höllenrolltreppe zum Bahnhof hat mich kurz zum Foto greifen lassen. Aber man sieht schon, was sich andeutet. Der Dichtestress, so wie wir ihn von unseren Öffis in der Stadt kennen, findet hier wohl nicht statt. Die S-Bahn zum Flughafen war jedenfalls voller als die Ringbahn in Helsinki. Auf dem Weg durch die Fußgängerzone vom Bahnhof zum Hotel wird deutlich: weniger Menschen, weniger Nähe, weniger Stress…

Mag sein, dass es an den eisigen Temperaturen liegt, die übrigens sich nicht so kalt anfühlen wie unser vorweihnachtliches Grauingrauwetter, oder einfach daran, dass alles etwas weniger verdichtet ist. Rund 90 Prozent der Helsinkier tragen in öffentlichen Räumen Maske. Freiwillig und niemand meckert rum. An den meisten Eingängen wird freundlichst und ohne Aufforderung der Impfpass vorgezeigt. Covid ist da, keine Frage, wo sollte es auch hin. Aber der Umgang und das Miteinander ist anders und das gibt mir zu denken. Man sieht es als Pandemie, dem nur das ganze Volk entgegentreten kann ´, und nicht als Instrumentarium einer verschwörten Machtelite, Ich schwöre, das ist durchaus angenehm ;-)…

Also bummle ich bei diesen eisigen Temperaturen wohlgelaunt und frohgemut zum Hafen, zum Weihnachtsmarkt, mache ein Kitschfoto (denn Kitsch ist wohl wieder groß im Kommen) und kauf mir auch gleich ein paar Karjalanpiiraka. Was das wohl ist? Abwarten und Glögg trinken…